top of page
  • eliasbechtloff

Ankunft in Peru und die ersten Tage

Aktualisiert: 11. Apr.

Plötzlich ging alles ganz schnell und ehe man sich versieht sind wir schon eine Woche in Peru - eine Woche die viel zu schnell vorüber gegangen ist.

Bei der Anreise ging dieses mal zum Glück fast alles gut. Wir sind von Frankfurt nach Madrid geflogen, von dort dann nach Lima und von Lima schließlich nach Piura. Aus irgendeinem Grund hat mir die Dame am Schalter in Frankfurt gesagt, mein Koffer würde direkt bis Piura durchgehen, was aber nicht stimmte, stattdessen hätte ich meinen Koffer in Lima abholen und neu einchecken müssen. Interessanterweise hat sie aber nur mir gesagt, dass der Koffer durchgeht. Meiner Mitfreiwilligen Leonie hingegen hat sie gesagt, dass sie den Koffer in Lima abholen muss. So kam es, dass wir in Piura an der Gepäckausgabe standen und mein Koffer nicht ankam.


Ankunft am Flughafen in Piura
Ankunft am Flughafen in Piura

Wir wurden am Flughafen aber sehr herzlich von Gaby (Direktorin von CANAT) Carolina (Mitarbeiterin von CANAT und für uns zuständig) und Verena (Verena war 2018 für ein Jahr als Jesuit Volunteer bei CANAT und hilft jetzt wieder für einige Zeit dort mit) empfangen und Gabi und Carolina haben sich dann sehr nett am Schalter der von Latam Airlines alles abgeklärt, sodass mein Koffer am selben Abend noch angekommen ist (Mein Koffer war nämlich noch in Lima).

Ich bin aber wohl nicht der erste Freiwillige bei CANAT, dem das passiert, es gibt laut Gaby immer wieder welche, denen fälschlicherweise gesagt wird, dass der Koffer bis Piura durchgeht.

So kamen wir am Samstag Mittag zwar etwas müde aber voller Vorfreude in Piura an.


Am Sonntag haben wir dann schon die Örtlichkeiten von CANAT kennengelernt und durften beim Programm für die madres adolescentes (auf Deutsch „jugendliche Mütter“) mithelfen die kleinen Kinder/Babys zu betreuen, während ihre Mütter unterrichtet wurden. Jeden Sonntag gibt es für die jugendlichen Mütter eine Unterrichtsstunde zu alltäglichen Themen wie Sicherheit, Verhütung, etc. und im Anschluss meistens noch eine Kochstunde.

Am Abend waren wir zusammen mit Verena, Raquel (eine französiche Freiwillige, mit der zusammen wir in einer WG wohnen), Chiqui (Jesuit und Präsident von CANAT) und einem bekannten von Chiqui zum Essen bei Gaby eingeladen, die sehr lecker für uns gekocht hat.


Abendessen bei Gaby
Abendessen bei Gaby (links neben mir: Verena, Chiqui; rechts neben mir: Leonie, Raquel; gegenüber: Pablo)

Am Montag ging es direkt weiter mit dem Programm: Montagmorgens ist bei CANAT immer Reunión, zu der sich das ganze Team trifft und die Aktivitäten für die Woche plant, der wir beiwohnen durften. Wir haben zwar nicht alles verstanden, vor allem da wir oft den Kontext nicht kannten, es war aber trotzdem interessant. Verena hat uns freundlicherweise währenddessen viel auf Deutsch übersetzt und erklärt.

Danach haben wir kurz etwas gegessen und haben dann zusammen mit Carolina endlich peruanische SIM-Karten für Leonie und mich besorgt, da unsere deutschen SIM-Karten in Peru nicht, oder nur mit heftigen Aufpreisen funktionieren.

Am Nachmittag waren wir das erste mal bei der Ludoteca.


todo empieza con un sueño
Todo empieza con un sueño - Alles beginnt mit einem Traum



CANAT ist in zwei Zonen aufgeteilt: Zum einen gibt es die Ludoteca die sich auf die Kinder in der Stadt konzentriert. Die Ludoteca ist ein Zentrum in einem etwas entlegenen Viertel, in dem jeden Mittag etwa 100 Kinder und Jugendliche jeden Nachmittag betreut und spielerisch in ihrer Entwicklung gefördert werden. Dabei gibt es ein Programm für die 6 bis 9-jährigen und ein Programm für die 10 bis 13-jährigen. Ich war erstmal nur bei den älteren und Leonie nur bei den Jüngeren. Außerdem gibt es noch den Campo, den wir nächste Woche kennen lernen werden, bevor wir uns dann entscheiden müssen, wo wir dauerhaft mithelfen wollen.

Als ich erzählt habe, dass ich für ein Jahr bleibe und nicht nach ein paar Wochen oder Monaten schon wieder gehe, wie es viele Freiwillige bei CANAT machen (CANAT nimmt viele Kurzzeit-Freiwillige), meinte einer der Jungen spontan „te amo“ ("Ich liebe Dich").


Natürlich ging es am Dienstag direkt weiter mit dem Programm. Wir sind mit Gaby nach bajo Piura (das ländliche Umland von Piura) gefahren um ein paar Abuelas (Omas) zu besuchen. Die Leute hier leben vor allem von der Landwirtschaft, manche stellen Chicha (tschitscha ausgesprochen) oder arbeiten zum Beispiel als Müllsortierer, und haben weder Strom noch fließendes Wasser und sind daher auf Wasserlieferungen angewiesen.

Die Abuelas, die wir besucht haben haben alle gesundheitliche Probleme und hätten allen Grund zum verzweifeln. Genau das tun sie aber nicht. Trotz aller Probleme geben sie nicht auf und freuen sich umso mehr, wenn Gaby vorbeikommt und ihnen zum Beispiel ein paar Klamotten, eine Puppe oder etwas Medizin vorbeibringt.

Eine der Abuelas kümmert sich zum Beispiel noch jeden Tag in den frühen Morgenstunden um ihre Tiere, wenn es noch nicht so heiß ist, obwohl sie massive Probleme mit dem Laufen hat.

Hier hat es jeden Tag über 30°C. Regen, der Abkühlung bringen würde gibt es hier so gut wie nie, und dabei haben wir hier gerade mal Winter (Der Klimawandel lässt grüßen). Wenigstens kühlt es hier in den Nächten gut ab, das ist aber auch das einzige, was die Hitze wenigstens etwas erträglich macht. Im Sommer ist die Hitze nochmal stärker und damit anstrengender für die Menschen, die hier leben. Es ist ein hartes Leben.


Jetzt habt Ihr mal einen Einblick in unsere ersten Tage hier bekommen. Wir haben hier eigentlich immer Programm, langweilig wird uns hier nicht :D

Am Donnerstag und Freitag hatten wir frei und haben die Zeit genutzt um gemeinsam mit Raquel und einem gemeinsamen Freund von Raquel und Verena eine kleine Reise nach Canchaque zu machen. Canchaque ist eine kleine Stadt in den Anden, die etwa 3 Stunden mit dem Bus von Piura entfernt liegt. Ihr werdet also sehr bald schon wieder von mir hören, denn die Landschaft dort war wie aus dem Bilderbuch. Aber mehr dazu im nächsten Blogeintrag.

Bis dahin


Adiós, Elias

132 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Ein Monat in Peru

Eure Unterstützung ist gefragt!

Jesuit Volunteers ist ein spendenfinanzierter Freiwilligendienst. Es gibt zwar staatliche Fördermittel, die decken aber längst nicht alle Kosten. Deshalb ist Jesuit Volunteers auf Eure Spenden angewiesen, damit auch in Zukunft noch (junge) Erwachsene einen Freiwilligendienst machen können.

Jeder noch so kleine Beitrag ist eine wertvolle Hilfe.

Wenn Ihr nicht spenden könnt oder wollt, könnt Ihr auch helfen, indem Ihr meinen Blog abonniert und teilt

Hier erfahrt Ihr wie Ihr helfen könnt.

bottom of page